Aus Klärschlamm wird Komposterde


Was genau ist eigentlich Abfall?

Im Abfallwirtschaftsgesetz 2002 wird Abfall definiert als eine bewegliche Sache deren man sich entledigen will bzw. deren Sammlung oder Lagerung im Sinne des öffentlichen Interesses erforderlich ist. Klärschlamm ist demnach in seinem Ausgang als Abfall zu betrachten (siehe AWG 2002 Art. 2 Begriffsbestimmung). Doch wie schaffen wir es aus diesem Regime auszubrechen?

 

Durch unser RSR-Verfahren verliert der Klärschlamm seine schlammtypischen Eigenschaften und es entsteht ein wertvolles und nährstoffreiches Raffinat, dass z.B. als Qualitätskompost in unseren Gärten wiederverwendet werden kann. Unser täglich erzeugter kommunaler Abfall kann somit einem bestimmten und dienlichem Zweck zugeführt werden, nämlich als Nährstoff für unsere Böden im Garten und auf den Feldern – somit zählt das aufbereitete Raffinat nicht mehr als Abfall, sondern als Wertstoff (siehe Richtlinie 2008/98/EG Art. 4 Abfallhierarchie & Art. 6 Ende der Abfalleigenschaft).    

 

Unterstützt wird die Betrachtung auch durch den im AWG 2002 verankerten Art. 2 Pkt. 5:

„Im Sinne des Bundesgesetzes (7.) ist „Recycling“ jedes Verwertungsverfahren, durch das Abfallmaterialien zu Produkten, Sachen oder Stoffen entweder für den ursprünglichen Zweck oder für andere Zwecke aufbereitet werden. Es schließt die Aufbereitung organischer Materialien ein…“

   

Mehr zum RSR-Verfahren gleich hier lesen!

ARTIKEL NIMMT BEZUG auf folgende Richtlinien und Gesetze

Download
Richtlinie 2008/98/EG des europäischen Parlaments und Rate über Abfälle und zur Aufhebung bestimmter Richtlinien – Artikel 4 (Abfallhierarchie) & Artikel 6 (Ende der Abfalleigenschaft)
richtlinie_2008_98_eg.pdf
Adobe Acrobat Dokument 169.1 KB
Download
AWG 2002, Fassung vom 01.07.2021
AWG 2002, Fassung vom 01.07.2021.pdf
Adobe Acrobat Dokument 1.5 MB

Aus was besteht eigentlich Klärschlamm?


In Deutschland werden durchschnittlich 120 l Trinkwasser pro Einwohner und Tag verbraucht – in Österreich gehen wir von einem ähnlichen Pro-Kopf-Verbrauch aus. Der Großteil davon landet als Abwasser bei den Kläranlagen hinzu kommen Regenwasser und Gebrauchswasser aus der Industrie.

Klärschlamm ist ein Vielstoffgemisch, deren Bestandteile stark schwanken können. Im Schlamm enthalten sind Schwermetalle (Quecksilber, Chrom, Nickel u.v.m.), organische Verbindungen (hier ist v.a. der gebundene Phosphor interessant), Arzneimittelrückstände, Mikroplastiken. Klärschlamm ist in dem Stadium als Rohschlamm noch mit Schadstoffen angereichert und darf in dieser Form nicht auf landwirtschaftlich genutzten Flächen aufgebracht werden.

 

Was tun mit den Schadstoffen und wie kann Klärschlamm in Sinne einer Kreislaufwirtschaft verwendet werden?

Mit unserem entwickelten RSR-Verfahren setzen wir beim Rohschlamm an und bereiten ihn durch mehrere Stufen von Wasch-, Löse und Neutralisationsprozesse so auf, dass Schadstoffe entfernt und Wertstoffe wie Phosphor, Stickstoff, Kalium, Magnesium u.v.m. zurückgewonnen werden. Die zurückgewonnenen Ressourcen werden zu einem NPK-Düngemittel (PecuPhos) und können jetzt in der Landwirtschaft als Dünger eingesetzt werden. Aus dem restlichen bereinigten Schlamm entsteht ein Qualitätskompost (PecuGrow), der auch in Garten und auf Felder verwendet werden kann. 

Fazit

Aus einem Abfall, dem Klärschlamm werden Produkte gewonnen, die unseren ausgelaugten Böden wieder zugeführt werden können! Für uns und für eine grüne Zukunft!

LESE AUCH ...